Zeitungsandacht „Wort aus der Kirche“
Volksstimme Salzwedel zum 18.2.2024
Freundschaft
„Ruf mich an!“ … nur drei Worte … allerdings: Im Befehlston gesprochen, durchaus nicht angenehm. Auch wenn der Bankberater Gesprächsbedarf anmeldet. Oder der Vermieter. Sagts ein Freund – schon viel besser! „Welch ein Freund ist unser Jesus.“ Das beliebte Kirchenlied klingt nach einem vertraulichen Umgang mit dem Sohn Gottes. Persönlich mit Jesus sprechen. Beten. Wie aber, wenn man etwas aus der Übung ist. Es vielleicht noch nie versucht hat. Oder einem alles, was mit Kirche zu tun hat, fremd ist? Na, willkommen im Club! Gerade beim Gespräch mit Gott ist ja „noch kein Meister vom Himmel gefallen“! Wobei … „Vom Himmel gefallen“ eher nicht, aber „vom Himmel gekommen“ – das triffts schon ziemlich genau. Der Sohn Gottes – Jesus – hat alles göttliche vollkommen abgelegt, als er Mensch wurde. Ist einer von uns geworden. Hat somit auch die tödliche Begrenzung und Vergänglichkeit unseres Lebens erfahren. Und selbst zu Gott gebetet … Gestützt auf ein Versprechen Gottes: „Er ruft mich an … und ich antworte ihm!“ (Ps 91,15) Gottes Antwort: Leiden und Sterben seines Sohnes als Versöhnung an unsrer Statt. Jeder, der Jesus vertraut, bekommt SEINE Gerechtigkeit geschenkt. Damit ist Jesus uns ein Freund geworden. Und was für einer. Er hilft uns Beten. Das „Vater unser“ oder mit eigenen Worten … Wir sprechen zu ihm. Damit steht Gottes Herzenstür weit offen! Für Dich! Denn es gilt: „Rufe mich an in deiner Not, so werde ich dir helfen und du wirst mir dafür die Ehre geben!“ (Ps 50,15) Gott ist nie weiter entfernt als ein Gebet! Und? Heute schon mit „einem Freund“ gesprochen?
Pastor
Bernd Niemeier
(Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde)
Salzwedel
„… es wird nicht dunkel bleiben
über denen, die in Angst sind …“
(Jes 8,23)
Sie kamen im Morgengrauen. Shabbat. Mit unfassbarer Grausamkeit. Vergewaltigungen, Folter, sinnloses und willkürliches Morden … „… jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift …“ (Jes 9,4) - Nein, ich spreche nicht vom 7.Oktober 2023. Süd-Israel. Der grausame und bestialische Überfall jüngster Zeitgeschichte. Genaustens sind diese ekelhaften Verbrechen dokumentiert und in’s Netz gestellt. Dienen perversesten Gewaltjunkies und Palestina-free Aktivisten als Grundlage ausgiebig zu feiern! Leider auch auf deutschen Straßen … Es geht nicht um die „Hamas“ (was auf Hebräisch „Gewalttat“ heißt) – Wir schreiben das Jahr 723 vor unsrer Zeitrechnung. Nord-Israel, das Gebiet südlich des Libanon. Rund um das galiläische Meer. Einfallstor eines grausamen, brutalen Kriegsvolkes aus dem Norden, das für seinen Gott all diese Gräueltaten begeht. Ohne Social-Media und Internet-Auftritten. Wenige Monate später ist das sogenannte „Nordreich“ - mit dem Namen Israel – Geschichte. Die Überlebenden verschleppt. Umgesiedelt. Ihrer Heimat, und damit ihrer Identität beraubt. Entwurzelt. Der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ausgeliefert.
Zu diesem geschichtlichen Zeitpunkt war das jüdische Volk bereits in zwei Staatsgebiete aufgeteilt. Dem sogenannten „Südreich“ (mit Namen „Juda“) – Hauptstadt: Jerusalem – bleibt noch eine Frist. Wendet es sich SEINEM Gott zu? Dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – dem Gott ISRAELs? Gut 130 Jahre werden vergehen. Das assyrische Großreich mit all seiner Selbstherrlichkeit, ist zu diesem Zeitpunkt von dem babylonischen Feldherrn und späteren König Nebukadnezar dem Erdboden gleichgemacht worden. Und nun steht er mit seinem Heer 587 vor unsrer Zeitrechnung bereits zum dritten Mal vor den Toren Jerusalems. Dieser stolzen und aus jüdischer Sicht, „uneinnehmbaren“ Stadt. Diesmal fällt sie, wird niedergebrannt. Ebenso wie der salomonische Tempel – ja, sogar das Allerheiligste wird geschändet, geplündert, niedergebrannt, um endgültig den Archäologen überlassen zu werden, die mehrere Jahrtausende später versuchen, aus den Trümmern die Ereignisse zu rekonstruieren …
Judenhetze, Pogrome – diese Welt „judenrein“ zu machen … das ist keine Erfindung der Neuzeit. Der Pogrom am jüdischen Festtag der „Torafreude“ vor wenigen Wochen, stellt nur den Höhepunkt einer unendlich langen Geschichte des Leidens dieses Volkes dar. Ob im zaristischen Rußland des 19. Jahrhunderts oder im Portugal des beginnenden 16. Jahrhunderts (Portugal war bis 1996 für 500 (!) Jahre „Judenrein“) … Die Shoah (Holocaust) des 12 Jahre andauernden Naziterrors markiert nur einen der gräßlichen und abscheulichen Höhepunkte des Antisemitismus. Der erhebt nun seine widerliche Fratze – unter zunehmender öffentlicher Zustimmung, leider auch in Deutschland. „Nie wieder!“ Ist das ernst gemeint??? Warum so viel Haß gegen dieses Volk? Vielleicht ist die Antwort ganz einfach! Trotz der vielfältigsten Facetten und der Komplexität des Problems: Geht es vielleicht einfach darum, dass ISRAEL das erwählte Volk Gottes ist? Eine Berufung, an der sich durch die Jahrtausende nichts geändert hat. Weil es der EWIGE BUND ist! Dann wäre Antisemitismus „Rebellion gegen Gott“. Die sich in unbändigem Hass und unstillbarer Wut gegen „Gottes Bodenpersonal“ richtet. Menschenverachtung pur bis hin zu schlimmsten Gewalttaten, die sich zuerst gegen Juden – weil Gottes auserwähltes Volk – richtet. Gott selbst bekommt man ja nicht zu fassen – im wahrsten Sinne des Wortes – also bekämpft man die, die an ihn glauben! Und – machen wir uns nichts vor – Wenn es den „Gottesfeinden“ gelungen ist, die Juden zu vernichten, sind die Christen dran! Die Zahl der Opfer von Christenverfolgung nimmt auch stetig zu …
Der Prophet Jesaja – aus dem 8. Jahrundert vor unsrer Zeitrechnung – bestätigt unsere Wahrnehmung: „Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.“ (Jes 2,3) Jesus bringt es auf den Punkt: „Das Heil – das ist die Rettung der Welt – kommt von den Juden!“ (Joh 4,22) Ja, durch die Juden haben wir die „zehn Gebote“ und die Tora. Israels Weisung zum Leben. Das ganze Alte Testament (Juden sprechen vom „TaNaCH“) stammt aus jüdischer Feder – inspiriert durch den Heiligen Geist. (2Petr 1,21 u 2Tim 3,16) Und auch das Neue Testament ist durchweg von Juden verfasst worden. Somit ist die Offenbarung des „Heilsplanes Gottes“ durch jüdische Autorenschaft, unter Führung durch den Heiligen Geist, zu uns gekommen. Und die Errettung von Sünde, Tod und Teufel geschieht NUR durch Jesus. Den Juden. Der zuerst Messias Israels ist, und dann der Retter der ganzen Welt – und damit aller Menschen. „Jeder, der glaubt … wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16) Und: „Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet werden!“ (Röm 10,13) --- Wie gibt Jesaja uns Antwort? Und damit auch seinen Zeitgenossen, dem ganzen Volk Israel zu allen Zeiten! Und der gesamten Menscheit:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell … … Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit …“ (Jes 9,1.5-6)
Diesen Friedensfürsten – hebräisch: SAR SHALOM - brauchen wir mehr als alles andere! Viel mehr! Denn ER neigte sein Haupt am Kreuz, um für uns zu sterben. ER ward vollkommen entrechtet, um unseret willen. Ja – „Die Strafe liegt auf IHM zu unserem Frieden und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jes 53,5) Und: „Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, so dass wir in IHM die Gerechtigkeit werden, die bei Gott Anerkennung findet.“ (2Kor 5,21) Diesem Friedenskönig gehört die Zukunft! Sich diesem HERRN anzuvertrauen, IST Zukunft und Hoffnung, LEBENDIGE HOFFNUNG! Immer wieder berühren mich die Worte – ein Lied aus dem Jahre 1938 – von Jochen Klepper (1903-1942):
„Die Nacht ist vorgedrungen – der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern.
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein:
Der Morgenstern bescheinet auch DEINE Angst und Pein!“
Auch Martin Luther King (1929-1968) – der bekannte Bürgerrechtler - schreibt von „seinem Advent“: „Wenn unsere Nächte finsterer sind als tausend Mitternächte, wollen wir nicht vergessen, dass es eine große, segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Er vermag das dunkle Gestern in ein helles Morgen zu verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit!“
Und nicht vergessen – ein Autoaufkleber verspricht: „JESUS ist Dir näher als meine Stoßstange!“ Ja – AMEN! Das ist Weihnachten. Das ist Evangelium. Damit lässt es sich leben – auch in diesen Zeiten und in allem Kommenden. Seid gesegnet und bleibt behütet.
Herzlichst Euer Bernd Niemeier
P.S. Den B!belMutigER – zum Hören - gibt’s etwa 1-2 x wöchentlich per WhatsApp – Du bist noch nicht dabei? Sehr gerne nehme ich Dich in unsere Gruppe: WhatsApp oder Anruf unter 01511-6478094 genügt … Ich freue mich auf Dich – sei gesegnet!
„Gepriesen
sei der Gott
und Vater unseres Herrn Jesus Christus“
(Eph. 1,3)
„Besser als ihr Ruf!“ – hört man ja immer mal wieder. Manche meinen die Halbzeitbilanz der Ampel-Regierung, andere die Deutsche Bundesbahn … Nun, die einen sagen so, die anderen so. Kann schon alles sein – unsere Einschätzung unterliegen ja höchst persönlichen Gefühlen und Erwartungen. Fakten kann man so oder so „lesen“.
Geht es jedoch um die Vaterschaft Gottes, ist die Faktenlage eindeutug! Seit mehr als 2.000 Jahren erfahren Christen dies. Für unsere jüdischen Mitbürger kommen noch mal ein paar Jahrhunderte dazu. Denn: „Siehe, nicht schläft und nicht schlummert der Hüter Israels!“ (Ps 121,4) Und das trotz manchem (berechtigten) Stirnerunzeln bei der aktuellen politischen Lage in Israel …
Gerade zu ERNTEDANK ist es ja offensichtlich: Trotz zunehmender weltweiter „Erschütterungen“ – durch Krieg in Europa etwa oder den z.t. katastrophalen Wetterphänomenen – der HERR der Ernte ist und bleibt der Gott Israels. Und Erntefeste sind der willkommene – ja, von Gott verordnete Anlass – zur Dankbarkeit IHM, unserem Schöpfer gegenüber. „Dem Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil!“ (Ps 50,23) Dieser Aspekt der Vaterschaft Gottes hat mich neu gepackt. Es ist der Vater im Himmel, der uns seinen Sohn schenkt. Es ist seine väterliche Zuwendung, die wir in ungezählten Liedern besingen. Eine Vaterschaft, die all unsere menschlichen Vorstellungen von Vaterschaft weit übersteigt. Um es einmal mit einem bekannten Werbeslogan zu sagen: „Wer hat’s erfunden?“ (Ich meine die Vaterschaft!) Gott hat’s erfunden. Er hat das Patentrecht auf Vaterschaft. Er verkörpert die „Vaterschaft von der jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen hat“ (Eph. 3,14).
ER, der Vater, sieht in das Verborgene unseres Herzens, um uns zu belohnen – ER weiß, was wir nötig haben, ehe wir bitten – ER, der uns keine Steine und keine Schlange darreicht für die nötigen „Lebens“-mittel (Brot und Ei), so stellt ihn uns Jesus in der Bergpredigt (Mt. 6 und 7) vor. Gutes gibt er denen, die ihn bitten – sogar den Heiligen Geist, betont der Evangelist Lukas, wenn er diese Worte Jesu zitiert. (Lk. 11,13). Und so ist er es auch – der Evangelist Lukas, der uns mit der Überlieferung des „Gleichnisses von den verlorenen Söhnen“ in Lk. 15 einen tiefen Einblick in Gottes Vaterherz gestattet. „Von ferne sieht ihn der Vater und läuft ihm entgegen und umarmt „seinen“ Sohn“ – der gelinde gesprochen doch wohl noch ziemlich nach „Gosse“ gerochen hat. Seine Vergebung und Wiedereinsetzung als (Königs-)Sohn sind schon beschlossene Sache in seinem Vaterherzen, noch bevor irgendeine Bitte um Vergebung von Seiten des Sohnes ausgesprochen wurde. Der Vater braucht das Bekenntnis der Sünde nicht, um zu vergeben. Uns (umkehrenden) Söhnen und Töchtern tut es gut, unsere Unvollkommenheiten und unser Versagen, unseren Unglauben und unseren Ungehorsam einzugestehen. Und das nicht nur vor Gott. Oft ist auch das Bekenntnis vor einem (seelsorgerlichen) Menschen sehr hilfreich, um unseren Stolz zu brechen und damit die Gnadenströme Gottes neu in unserem Leben freizusetzen. Denn „Gott widersteht dem Hochmütigen, dem Demütigen aber gibt er Gnade.“ (1.Petr. 5,6-7)
Das alles läßt mich ganz neu dankbar werden für unser Erntedankfest. Für den Vater, der uns seinen Sohn schenkt. Und für Jesus, den Sohn, der uns den Vater zeigt und „zu Herzen bringt“. Jesus sagt: „Ich werde nicht für euch bitten, denn der Vater selbst hat euch lieb.“ (Joh. 16,27)
Und mehr noch: Uns selbst wird Frucht anvertraut. Das Ureigenste der Ernte: „Nicht ihr habt mich erwählt,“, sagt Jesus (Joh 15,16), „sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, Frucht zu bringen, damit, was immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er’s euch gebe!“ – In der Liebe des himmlischen Vaters geborgen für Zeit und Ewigkeit. In der Barmherzigkeit Gottes erwählt zu einem Leben „mit voller Genüge“ (Joh 10,10)
Diese Erfahrung möge Euch als Leser und Leserinnen dieses Gemeindebriefes reichlich zuteil werden. Euch von Herzen Gottes Segen und viel Mut, „Vertrauen zu wagen“ und bleibt behütet in „IHM, der uns liebt!“ (Offb 1,5-6)
Herzlichst Euer
Bernd Niemeier